Was ist Burnout?

Die Burnout-Krise oder "Es reicht!"

Wenn Sie einen Arzt fragen, was man tun muss, um sicher einen Herzinfarkt zu bekommen, wird er Ihnen wahrscheinlich einige Verhaltensweisen aufzählen, die er als "Risikofaktoren" bezeichnen wird. Dazu gehören Rauchen, Übergewicht, Stress, übermäßig Alkohol, Bewegungsmangel, usw. Auch wenn Sie all das "beherzigen", kann er Ihnen keine Garantie für einen Herzinfarkt geben.

Sie werden sicher auch in Ihrem Bekanntenkreis Personen kennen, die ihr Leben lang keinen Gedanken an ihre Gesundheit verschwendet haben, täglich zwei Schachteln Zigaretten geraucht, viel getrunken und sich praktisch nie gezielt bewegt haben, und trotzdem 85 Jahre alt geworden sind. Und andere, die regelmäßig bei Vorsorgeuntersuchungen waren, einen bewusst-gesunden Lebensstil gepflegt haben, und mit 55 an einem Schlaganfall oder Herzinfarkt gestorben sind.

Das Burnout-Phänomen ist ähnlich gelagert. Es gibt Risikofaktoren - aber keine Gewissheit darüber, dass deren Vermeidung Burnout verhindert bzw. ein risikoreiches Verhalten zwangsläufig in eine Burnout-Krise führt. Zu individuell sind Veranlagungen und Lebenserfahrungen, und zu individuell werden Belastungen, Anforderungen und Stress erlebt. Und trotzdem: Risikofaktoren - und verhalten gibt es! Es sind die "Minenfelder", in denen man sich heutzutage in der Leistungs-, Informations-, Kommunikations- und Non-Stop-Gesellschaft bewegt.

Komplexität, Einseitigkeit, Unsicherheit, Widersprüchlichkeit und fehlende Entlastung heißen diese Minenfelder, die immer mehr Menschen "knacken". Speziell dann, wenn ihre Gedanken wie eine Lupe wirken und negatives Geschehen unrealistisch und übertrieben vergrößern.

Was früher noch als Herausforderung erlebt wurde, wird zu einer unüberwindbaren Hürde, der man plötzlich scheinbar hilf-, machtlos und ausgeliefert gegenübersteht. Körper, Seele, Geist und Motivation kapitulieren vor dieser Dynamik. "Es reicht!"  lautet die unmissverständliche Botschaft.